Donnerstag, 8. Dezember 2011

„Bimbo“ Binder Shootingstar



„Bimbo“ Binder Shootingstar
Franz „Bimbo“ Binder − zum 100. Geburtstag der Fußballegende

Sonderausstellung im
Stadtmuseum St. Pölten
3.12.2011 bis 12.2.2012





Der 1989 verstorbene große Rapidler Franz „Bimbo“ Binder wäre am 1. Dezember 100 Jahre alt geworden. Ihm zu Ehren erschien eine umfangreiche Biographie, die seine Lebensleistung dokumentiert. 1.045 Tore in 754 Spielen, davon 984 Tore in 700 Spielen für Rapid zählt darin sein Sohn auf. Dazu kamen viele Titel und Erfolge als Spieler und als Trainer.
Eine Ausstellung im Stadtmuseum seiner Geburtsstadt St. Pölten, wo er bis 1930 bei Sturm 19 spielte, würdigt nun ebenfalls das Leben Binders. Viele Dokumente, Zeitungsausschnitte sowie viele Fotos (im Original) aus dem Besitz von Franz Binder jr. sind zu sehen. Die Inhalte und Begleittexte basieren weitgehend auf seinem erwähnten Buch. Bei einigen gezeigten Stücken wäre etwas mehr Hintergrundinformation gut gewesen. Insgesamt ist die Ausstellung aber eine gelungene sentimentale Zeitreise.

„Franz Binders ganze Leidenschaft gehörte Rapid“ sagt der Text zur Vitrine mit Rapid-Festschriften, Matchprogrammen etc. aus seiner Zeit. 19 Jahre als Spieler von 1930 bis 1949 und zusammengenommen elf Jahre als Betreuer zwischen 1946 und 1976 sprechen beredt.


Der Stürmer „Bimbo“ Binder war ein Star: Fanpost und ein aus Zeitungsausschnitten geklebtes Bilderalbum eines Fans.


Blick in einen der beiden Sonderausstellungsräume im St. Pöltener Stadtmuseum. In der Mitte des Raums zeigen zwei Leihgaben von Sturm 19 fußballerische Arbeitsgeräte der 1930er Jahre, einen Lederball und damalige Fußballschuhe.


Erinnerungsteller des Klubs der Freunde des SC Rapid an den Cupsieg 1976, dem letzten Erfolg Binders als Trainer, nach dem er sich zur Ruhe setzte.


Sehr schön ist der Fernsehbeitrag zum 75. Geburtstag Franz „Bimbo“ Binders aus der ORF-Sendung Sport am Montag 1986. Die knapp zwanzig Minuten sollte man sich jedenfalls Zeit nehmen. Sie sind es wert. Berührend ist weniger der Rückblick auf Binders Sportkarriere, sondern die Szenen des alten Mannes am Zaun der Tennisplätze, wo einst der Rapidplatz, die Pfarrwiese, stand, sowie das vom ORF inszenierte erstmalige Wiedersehen mit dem damaligen Tormann von Schalke 04, dem Binder im legendären Finale um die deutsche Meisterschaft 1941 drei Tore geschossen hatte.

Im TV-Portait wird Franz „Bimbo“ Binder vom Reporter gefragt, ob er, wenn er noch einmal jung wäre, wieder zu Rapid wechseln würde. Seine Antwort: „Wenn man Rapid kennt, gibt's nur Rapid.“ Damit ist alles gesagt.

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