Freitag, 12. Oktober 2012

Transparent 2


Rezension


Transparent
Magazin für Fußball & Fankultur
Nr. 2
August 2012
66 S.






Mit der Diskussion um die Abschaffung von Stehplätzen befassen sich Kea Müttel und Pavel Brunßen. Interessant für den Außenstehenden ist die Feststellung, daß in Deutschland in den neuen Stadien eher Sitzplatzbereiche in Stehplätze umgewandelt wurden und es derzeit kein einziges All-Seater-Stadion in der dortigen 1. Bundesliga gibt. Dazu gibt es weitere Beiträge zur „Sicherheits“-Debatte, die ja weder eine Debatte ist noch sich um Sicherheit dreht und deren mediale Hysterie und sportpolitische Fortsetzung man nur erstaunt betrachten kann.
Andrej Reisin ist zuzustimmen wenn er meint, daß das mediale Bild nur durch professionelle mediale Intervention korrigiert werden kann, auch wenn dies schwierig ist: „Ob Ultra-Gruppen überhaupt Pressearbeit leisten und damit auch noch erfolgreich sein können, ist natürlich zweifelhaft. Alles anderere aber scheint noch weniger aussichtsreich: Den Kopf in den Sand zu stecken hat jedenfalls auch nichts geholfen.“ Eine wichtige und erfolgversprechende Zielgruppe von Öffentlichkeitsarbeit scheint mir selbst immer wieder das übrige Stadionpublikum.

Sehr spannend sind im Heft weiters das Interview mit Jacek Purski von der Organisation Never Again, die sich gegen Diskriminierung und Rassismus insbesondere unter Fußballfans in Polen wendet − ein denkbar schwieriges Pflaster dafür − sowie Marius Kanzingers kenntnisreiche Reportage über die Ultras Ahlawy und die Revolution in Ägypten.

Das deklariert politische Ansatz der Zeitschrift gefällt mir. Genau so etwas am Schnittpunkt Football und Politics hat mir in meiner Lektüre gefehlt.

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