Mittwoch, 22. Oktober 2014

11 Freunde, 155


Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 155, Oktober 2014
114 S.






Eine schöne Reportage namens „In guten & in schlechten Tagen“ portraitiert ausdauernde Fans kleiner deutscher Vereine, die teils vor Jahrzehnten einmal groß waren. Schade ist es, zu lesen, dass die historische Holztribüne im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion abgerissen wird. Ich werde es wohl nicht mehr zu einem Spiel dorthin schaffen.

Aufmerksam gelesen wurde das Interview mit dem hier ja bekannten Peter Stöger. Der Interviewer dürfte sich sehr mit Stögers Biographie befasst haben, was wohlwollend zu registrierend war (wenn auch das Lektorat die falsche Namensversion Adi Waller für Adi Wala übersehen hat). Stutzig machte mich die Aussage zu seinem nicht angenommenen Wechselangebot zu Eintracht Frankfurt: „Ich war gerade mit Austria Wien Meister geworden und konnte in der Champions League spielen. Wir waren damals immer knapp davor, unter die letzten Acht zu kommen.“ Mit der Austria spielte er nur CL-Qualifikationen, später mit Rapid in der Gruppenphase. Er wird dies möglicherweise in seiner Beschreibung des österreichischen Fußballs Anfang/Mitte der 1990er zusammengedacht haben. Wann und mit welchem Verein er (abseits vom singulären Rapid-Erfolgslauf 1995/96) „immer knapp davor“ stand, ein Europacup-Viertelfinale zu erreichen, kommt mir nicht in den Sinn.

Lesenswert ist weiters noch eine Analyse des unterschiedlichen Fernsehkommentarstils in Deutschland und England. Was würden die Autoren wohl schreiben, wenn sie eine österreichische Fußballübertragung zu Gesicht bekommen würden, wo der flache Witz zentraler Bestandteil ist und fachlicher Kommentar als nebensächlich gilt?

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