Donnerstag, 24. Dezember 2015

Transparent 15



Rezension


Transparent
Magazin für Fußball & Fankultur
Nr. 15 (2015)
66 S.






„Fußball ohne Gästefans?“ ist das Titelthema. Der internationale Trend geht dazu, aus sogenannten Sicherheitsgründen Auswärtsfans einzuschränken oder gleich zu verbieten. Noch ist das in Deutschland ebenso wie in Österreich eher ein Bedrohungsszenario. Doch es ist auch ein Zukunftsszenario, da es für Vereine und Polizei den Aufwand reduziert. Da dies Einnahmenentfall ausgleicht, ist das wohl auch für die schütter besuchte österreichische Bundesliga möglich. Das Interesse eines Fußballfans, das Spiel seiner Mannschaft zu erleben und sie zu unterstützen, ist nachrangig. Seit ihrem Sicherheitspapier von 2012 haben die Vereine der 1. und 2. deutschen Bundesliga die vormalige Regel eines 10%-Gästekontingents beendet. Zusammen mit der Polizei wird diese Möglichkeit auch gern genutzt. Gladbacher Fans erhielten in Köln im September 2015 nur mehr 6,5% statt 10% der Stadionkapazität und den Schalkern wurde der Gästesektor von Borussia Dortmund im November 2015 gleich halbiert. Beschränkungen der Reisefreiheit durch vorgeschriebene geschlossene Anreisefahrten von bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten wurden ebenfalls bereits angeordnet.
Ergänzende Artikel über die Situation in England, Italien und den Niederlanden beleuchten die mögliche Zukunft. Herjan Pullen von der Ajax Supportersveriniging im Interview: „Zur Zeit kommt es nach meiner Einschätzung bei etwa 7 von 10 Fußballspielen in den Niederlanden zu solchen Auflagen mit verpflichtender Anreise. Also reisen holländische Fußballfans mit Zug oder Bus. Selbst wenn man die Möglichkeit hat, mit dem Auto anzureisen, muss das Ticket für das Spiel am Stadion oder am Parkplatz zu einer bestimmten Zeit abgeholt werden. [...] Die Fußballfans gewöhnen sich immer mehr daran. Die jüngste Supporter-Generation weiß nicht einmal mehr, wie es ist ohne Auflagen zu Auswärtsspielen zu reisen.“

Weitere Artikel behandeln Unterhausfußball im Ruhrgebiet und die triste Lage des Fußballs fünf Jahre nach der Weltmeisterschaft in Südafrika: „Die WM war zwar positiv für das Image Südafrikas, finanziell hat sie aber einen Riesenschaden hinterlassen. Sie hat keine langfristigen Jobs gebracht und die Stadien stehen fast immer leer.“

Ein Groundhoppingbericht erzählt vom Europacupspiel Rapids bei Ajax Amsterdam im August 2015, wobei den Autor der Rapid-Support als eintönig fadisierte. Ich bin da natürlich nicht unparteiisch, habe ihn aber als ganz im Gegenteil großartig in Erinnerung.

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